Liechtensteiner
Namenbuch
Die Ortsnamen und die Personennamen
des Fürstentums Liechtenstein
Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein
Hintergrund
Ortsnamen
Personennamen
Arbeitsmittel
Einführung in das Werk
Untersuchungsraum
Forschungsbericht
Werkstruktur
Alle Gemeinden
Balzers
Triesen
Triesenberg
Vaduz
Schaan
Planken
Eschen
Mauren
Gamprin
Schellenberg
Ruggell

Burg Gutenberg

Foto Roland Korner, Liechtenstein

Balzers

Der Name geht auf lateinisch palatiola 'kleiner Königshof' zurück. War hier eine Station, wo die Kaiser auf dem Weg nach Italien Rast machten?

Die Gemeinde Balzers

Balzers, die südlichste Gemeinde Liechtensteins, zerfällt in die beiden räumlich getrennten Siedlungen Balzers und Mäls, wobei letztere als die ältere betrachtet wird. Die Gemeinde hat über 4600 Einwohner. Ihr Territorium ist dreigeteilt: die Alpen Gapfahl und Guschgfiel/Matta/Güschgle bilden zwei entfernte Exklaven. Der Name der Gemeinde wurde erstmals 842 als Palazoles erwähnt, das über eine Abschrift aus dem 16. Jh. überliefert ist. Es steht fest, dass Palazoles ursprünglich auf dem -o-, also romanisch betont war. Doch schon in der zweiten erhaltenen Nennung, 1208 balzols, zeigt sich starker deutscher Einfluss, namentlich im offenkundigen Rückzug der Wortbetonung auf die erste Silbe (Balzols, woraus dann schon 1305 Balzors und bald darauf Balzers hervorging). Hinter dem Namen steht lateinisch palatium 'Palast, Königshof' bzw. weiblich palatia (das auch zu deutsch Pfalz 'Residenz' wurde), und zwar hier in der Verkleinerungsform palatiola als Vorstufe von Palazoles. Möglicherweise befand sich hier, zwischen Bregenz und Chur, eine Art Zwischenstation, wo die Kaiser, die nach Italien wollten, Rast machten. Die Einwohner werden Balzner genannt.

Trägerschaft
Bearbeiter
Bezugsquellen
Liechtensteiner Namenbuch