Burgruine
Foto Roland Korner, Triesen
Die Obere Burg Schellenberg geht zurück auf das Ende des 12. Jhs.; sie wird seit dem 18. Jh. fälschlich auch Neu-Schellenberg genannt, obgleich sie älter ist als die Untere Burg.
Die flächenmässig kleinste Gemeinde des Landes, Schellenberg (mundartlich Schällabärg), breitet sich nicht um einen zentralen Hauptort aus, sondern weist drei weilerartige Siedlungen auf dem verkehrsarmen langgezogenen Rücken des Eschnerbergs (oder Schellenbergs) auf: Vorder-, Mittel- und Hinterschellenberg. Erst seit der Mitte des 19. Jhs. ist Mittelschellenberg zum kirchlichen Mittelpunkt geworden, nachdem zuvor das Gebiet der heutigen Gemeinde zur Pfarrei Bendern gehört hatte. Der Name (der einzige deutsche Gemeindename im Land) stellt den Restbestand einer ehemals weitergreifenden Bezeichnung (nämlich der gleichnamigen Herrschaft) dar und geht auf die Herren von Schellenberg zurück, die ihn von ihrem Sitz im oberen Isartal mitgebracht hatten. Das Geschlecht muss noch vor 1200 hier Fuss gefasst haben. Die Herren von Schellenberg liessen ab Ende 12. Jh. die Obere und die Untere Burg zur Sicherung der nach Italien führenden Durchgangsstrasse bauen. Die Obere Burg wurde ursprünglich als Alte, die Untere als Neue Burg bezeichnet, was nach archäologischen Erkenntnissen richtig ist. Im 18. Jh. kam es dann fälschlicherweise zur Vertauschung von alt und neu, sodass heute die Bezeichnungen ober/unter vorgezogen werden. Besiedelt ist der Eschnerberg (als ein besonders siedlungsgünstiger Inselberg) seit der Jungsteinzeit, wie dies durch Fundstücke etwa von der Grabungsstätte Borscht (Buerst) am höchstgelegenen Punkt, dem Gantenstein, nachgewiesen wird.