Liechtensteiner
Namenbuch
Die Ortsnamen und die Personennamen
des Fürstentums Liechtenstein
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Schaan SAL

Foto Roland Korner, Triesen

Schaan

Die ältere Forschung nahm an, Schaan entstamme der keltischen Sprache und bedeute 'am Wasser'. Mittlerweile hat sich gezeigt, dass man auch hier noch weit entfernt ist von der Klärung der Fragen, die mit Namen und Sprachen aus vorchristlicher Zeit zusammenhängen.

Die Gemeinde Schaan

Schaan (mundartlich Schaa) im Liechtensteiner Oberland ist mit rund 6000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Gemeinde des Landes, ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und bedeutender Industriestandort. Das Dorf liegt auf einem gegen Westen in die Rheinebene auslaufenden Rüfeschuttkegel, dort, wo das Dreischwesternmassiv durch den Vorschub der Rüfen am weitesten gegen den Rhein vorstösst, nördlich von Quaderröfi und Möliholzröfi und unmittelbar gegenüber der Werdenberger Gemeinde Buchs. In Schaan wurden die Grundmauern eines römischen Kastells freigelegt. Und nach dem karolingischen Reichsurbar des 9. Jhs. gab es im Ort einen Königshof (curtis dominica). Das alte, ausgedehnte Pfarrdorf weist mit St.Peter (5./6. Jh.) im südlichen Dorfteil die älteste Kirche der Umgebung (später Kapelle) auf. Auch die St.Laurentiuskirche im nördlichen Quartier ist alt (wohl 9. Jh.). Das weite Schaaner Riet nördlich des Dorfes bildete die Grenzzone zur alten Herrschaft Schellenberg, dem heutigen Unterland. Schaan, dessen Bewohner Schaaner genannt werden, ist also die nördlichste Gemeinde des Oberlandes; die Gemeinde grenzt südlich an den Hauptort Vaduz, ostwärts an Planken und Triesenberg, im Norden an die Gemeinden Eschen und Gamprin. Westseitig bildet der Rhein die natürliche Grenze zur Schweiz, und im Osten wird der Ort von der Bergkette Drei Schwestern beherrscht. Das Gemeindegebiet Schaan besitzt vier Exklaven: Brunnenegg und das Plankner Neugrütt bei Planken sowie die Alpen Gritsch und Guschg/Vorder-/Mittlervalorsch. Zwei kleine Enklaven gehören nach Planken (das Gebiet Wes) bzw. nach Vaduz (der Forst). Ob der Name Schaan sich mit einem romanischen Wortstamm (etwa scagn 'Bank, Sandbank') erklären lässt, oder ob doch von einer vorrömischen Bildung auszugehen ist, bleibt offen.

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Bearbeiter
Bezugsquellen
Liechtensteiner Namenbuch